Hannah Arendt ( 1906 – 1975) | |
1906 | 14. Oktober: Hannah Arendt wird als Tochter des Ingenieurs Paul Arendt und dessen Frau Martha (geb. Cohn) in Linden (bei Hannover) geboren. Sie wächst in einem sozialdemokratischen jüdisch-assimilierten Elternhaus in Königsberg auf. |
1924 | Sie nimmt ein Studium der Philosophie, Theologie und Klassischen Philosophie in Marburg auf, wechselt aber später nach Freiburg im Breisgau und Heidelberg, wo sie u. a. bei Martin Heidegger und Edmund Husserl (1858-1938) studiert. |
1928 | Promotion über den “Liebesbegriff bei Augustin” in Heidelberg bei Karl Jaspers, dem sie ihr Leben lang verbunden bleibt. |
1929 | Übersiedlung nach Berlin, wo sie den Philosophen Günther Anders (vormals Stern) heiratet. Die Ehe wird 1937 geschieden. Arendt beginnt mit Forschungen zur deutschen Romantik, die durch ein Stipendium der “Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft” gefördert werden. Ihre Studien sind 1933 in wesentlichen Teilen beendet, erscheinen aber erst 1959 unter dem Titel “Rahel Varnhagen. Lebensgeschichte einer deutschen Jüdin aus der Romantik”. In dieser für sie selbst wichtigen Auseinandersetzung mit den Bedingungen der gesellschaftlichen Assimilation von Juden versucht sie erstmals, das jüdische Dasein existenzphilosophisch zu erfassen. |
1933 | Nach einer kurzen Inhaftierung durch die Geheime Staatspolizei (Gestapo) flieht sie über Karlsbad und Genf nach Paris, wo sie als Sozialarbeiterin bei verschiedenen jüdischen Organisationen arbeitet. Mitgliedschaft in der World Zionist Organization (bis 1943). Beginn der Freundschaft mit Walter Benjamin. |
1935 | Erste Reise nach Palästina. |
1940 | Heirat mit dem Philosophiedozenten Heinrich Blücher. |
1941 | Nach einer mehrwöchigen Internierung im berüchtigten Auffanglager Gurs emigriert Arendt mit ihrem Ehemann und ihrer Mutter in die USA, wo sie politische Kolumnen für die deutsch-jüdische Wochenzeitschrift “Aufbau” schreibt. |
1944-1946 | Forschungsleiterin der Conference on Jewish Relations. |
1946-1949 | Cheflektorin im Salman Schocken Verlag |
1948-1952 | Direktorin der Jewish Cultural Reconstruction Organization zur Rettung jüdischen Kulturguts. |
1949-1950 | In dieser Funktion reist sie erstmals nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wieder nach Deutschland. |
1951 | Arendt erhält die amerikanische Staatsbürgerschaft. In ihrem Hauptwerk “Origins of Totalitarianism” (deutsch “Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft”, 1955) verbindet sie die Entstehungsbedingungen von nationalstaatlichem Totalitarismus im 19. Jahrhundert mit der Entstehung des Antisemitismus. Mit ihrem Totalitarismusbegriff untersucht sie außerdem die strukturelle Gleichheit von Faschismus und Stalinismus. Diese Arbeit etabliert sie als eine bedeutende gesellschafts- und politikwissenschaftliche Theoretikerin. |
1953 | Nach mehreren Gastvorlesungen u. a. in Princeton und Harvard erhält sie eine Professur am Brooklyn College in New York. |
1958 | Arendt wird korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. |
1959 | Lessing-Preis der Stadt Hamburg |
1960 | In ihrer handlungstheoretischen Untersuchung “Vita activa oder vom tätigen Leben” unterscheidet sie drei Typen menschlicher Aktivität: die Arbeit, das Herstellen und das Handeln. Arendt analysiert, daß seit dem Beginn der Moderne die Arbeit zu Lasten der politischen Handlungsfreiheit überhöht wird. |
1961 | Berichterstattung über den Eichmann-Prozeß in Jerusalem für die Zeitschrift “New Yorker”. Ihre Beiträge werden wegen der Kritik am Verhalten der Judenräte sowie der Darstellung Adolf Eichmanns selbst und seiner Motive kontrovers diskutiert. |
1963 | Ihre Artikel erscheinen als Buchform unter dem Titel “Eichmann in Jerusalem. Ein Bericht über die Banalität des Bösen”. Ihre Untersuchung über die revolutionäre Begründung der Vernichtung politischer Herrschaft erscheint unter dem Titel “Über die Revolution”. |
1963-1967 | Professur an der University of Chicago. |
1966 | Beginn der Freundschaft mit Uwe Johnson. |
1967 | Berufung an die New School for Social Research in New York. |
1968 | Wahl zur Vizepräsidentin des Institute for Arts and Letters. |
1970 | Sie veröffentlicht die Studie “Macht und Gewalt”. |
1973 | Arendt wird Vorstandsmitglied im amerikanischen PEN-Zentrum. |
1975 | 4. Dezember: Hannah Arendt stirbt in New York. |
阿伦特生平年表 (德文)
22 Dec
This entry was published on 2012/12/22 at 20:57. It’s filed under 岛主抄书 and tagged 阿伦特.
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